Ein kleiner Zeitsprung!
Ca. 8 oder 9 Jahre später… Die Jahre sind vergangen, und es wurde uns immer klarer: So konnte es nicht weitergehen. Dieses ständige Hin und Her zwischen zwei Welten war zermürbend. Entweder waren wir in Deutschland und planten schon den nächsten Trip nach Italien, oder wir waren in Apulien und versuchten, den nächsten Aufenthalt in Deutschland zu organisieren. Ein Leben im Dauer-Zickzack.
Mit der Einschulung unserer Kinder wurde es noch komplizierter. Die Schulferien waren die einzigen Zeiten, in denen wir als Familie zusammen in Italien sein konnten. Mein Mann war beruflich viel in Apulien unterwegs, und ich blieb mit den Kindern in Deutschland. Eine zerrissene Situation, die uns immer mehr an unsere Grenzen brachte.
Dann kam der Punkt, an dem wir uns fragten: Warum nicht einfach für eine Weile in Italien leben? Ein Teil unserer Familie war bereits in Apulien, warum also nicht auch wir?
Es war ein verrückter Gedanke, aber er ließ uns nicht mehr los. Wir wollten mehr Zeit als Familie verbringen – und wir waren uns sicher, dass die Qualität unserer gemeinsamen Zeit in Italien einfach besser sein würde. Also begannen wir, die großen „Was-wäre-wenn“-Szenarien durchzuspielen.
Was, wenn…
…die Kinder von nun an mehr Fernsehen auf Italienisch schauen würden? Gelato und Ciao allein würden auf Dauer nicht reichen, um die Sprache zu lernen. Klar!
…wir uns mal umschauen würden, wie es mit Wohnungen in Apulien aussieht? Einfach nur, um eine Idee zu bekommen, was realistisch wäre und wie viel es kosten würde.
…wir Gespräche mit Schulen führen würden? Wie ließen sich zwei Grundschulkinder in ein italienisches Schulsystem integrieren?
…wir versuchen würden, unser Haus in Deutschland zu verkaufen? Für uns war klar: Wenn wir den Schritt gehen, dann komplett.
…wir mit unserer Familie in Deutschland über unseren Wunsch sprechen würden, nach Italien zu ziehen? Wie würden die Reaktionen sein?
Und dann kamen die Zweifel.
Was würden unsere Freunde sagen? Würde die Firma meines Mannes zustimmen? Würde ich eine Arbeit finden? Wie sollten wir den Umzug überhaupt bewältigen? Und vor allem: Wäre es besser, einen Traum nur zu träumen – oder sollten wir versuchen, ihn zu leben?
Dazu muss ich vielleicht sagen: In der Realität sind viele Dinge schöner, aber manche Dinge sollte man vielleicht wirklich nur träumen! Im Klartext: Es gibt keine Pauschalisierung. Es gibt nicht nur Sonnenschein, sondern auch Regen.
Wie lange es letztendlich gedauert hat, bis wir umgezogen sind, wie wir alles organisiert haben, was schiefgelaufen ist (trotz guter Planung!) und was besser geklappt hat als ursprünglich angenommen – darüber werde ich in den nächsten Beiträgen berichten. Außerdem gehe ich näher darauf ein, wie wir unsere Kinder auf den Umzug vorbereitet haben.
Hast du auch schon Erfahrungen mit dem Start in einem neuen Land gemacht? Oder überlegst du, den Schritt zu wagen? Dann schreibe mir gerne deine Erfahrungen oder Wünsche. Ich freue mich auf den Austausch mit dir! 😊
Bis zum nächsten Mal,
Sabryna




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